Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr Walddorfhäslach

Am 16. März 1974 wurde aus der Freiwilligen Feuerwehr Häslach sowie der Freiwilligen Feuerwehr Walddorf, die Gemeindefeuerwehr Walddorfhäslach.

Doch schon lange davor gab es in beiden Ortsteilen, unabhängig voneinander, eine Pflichtwehr.

So kann man dem Gemeindearchiv entnehmen, dass für Walddorf bereits 1818 eine handschriftliche Feuerlöschordnung vorliegt. Diese Verordnungen werden in den folgenden Jahren immer wieder überarbeitet und ergänzt. Nach der Lokal-Feuerlösch-Ordnung von 1831 beispielsweise musste jeder Bürger einen Feuereimer besitzen. Diesen erhielt er bei seiner Heirat, durch die Gemeinde. Ab 1877 stand eine Feuerwehrspritze mit 60 Metern Schlauchmaterial zur Verfügung. Für eine gute Löschgemeinschaft wurden viele Feuerwehrmänner und Helfer benötigt: 30 Feuerwehrmänner, 21 Leute für Leitern und Feuerhaken, 20 Männer als Rettungsgruppe, 15 Männer als Wasserführer, 70 Männer als Wasserträger und 4 Männer als Laternenträger. Dabei war die Beschaffung des notwendigen Löschwassers oftmals eine ernst zu nehmende Schwierigkeit. Es musste mit Eimern und weiteren Wasserbehältern aus Brunnen und dem damals noch offenen Mühlbach herangeschafft werden, um die Feuerwehrspritze zu versorgen. Bei Wassermangel scheute man sich nicht, sich mit vorhandener Gülle Abhilfe zu schaffen. Brannte es in einer der Nachbargemeinden, musste eine 15-köpfige Mannschaft mit ihrer Feuerwehrspritze zum Brandort eilen. Im Jahre 1912 beschaffte die Freiwillige Feuerwehr eine fahrbare Rettungsleiter von Magirus, welche 1973 durch die heutige Anhängeleiter AL 18 von Magirus ersetzt wurde. Eine große Erleichterung brachte das Jahr 1928 durch den Neubau des Wasserleitungssystems. Von nun an konnte das Löschwasser mittels Hydranten direkt aus den Leitungen entnommen werden. Nun war es auch möglich, die Pflichtwehr zu reduzieren und die freiwillige Feuerwehr konnte dadurch mit ca. 30 – 35 Mann den gesamten Lösch- und Rettungsdienst bewältigen. Die technische Entwicklung machte auch nicht vor der Feuerwehr Halt. Es wurden 1938 eine Tragkraftspritze TS8 sowie 2 Löschkarren beschafft. 1959 wurde das Löschfahrzeug LF 8/8 der Firma Opel mit eingeschobener Tragkraftspritze beschafft, welches sich auch heute noch im Besitz der Feuerwehr befindet, jedoch 1984 außer Dienst genommen wurde.

Gruppenbild der Abteilung Walddorf aus dem Jahr 1987.

 

Im Frühjahr 1886 wurde in Häslach eine Pflichtfeuerwehr aufgestellt. Diese Pflichtfeuerwehr wurde zum 1. April 1936 in eine Freiwillige Feuerwehr umgewandelt. Bei dieser Gelegenheit wurde eine Satzung aufgestellt. Die Beschaffung von Löschwasser war in Häslach ähnlich problematisch wie im Nachbarort Walddorf. Ein erster Schritt der Verbesserung war auch hier die Verlegung der unterirdischen Wasserversorgung. Nach jahrzehntelanger Ausübung von Lösch- und Bergungsarbeiten ausschließlich mit Handbedienungsgeräten wurde 1952 zum ersten Mal eine motorisierte Tragkraftspritze 6/8 mit der Fördermenge von 600 Litern/Minute angeschafft, einschließlich der Ausrüstung mit Saug- und Druckschläuchen. Der nächste große Schritt in der Verbesserung der örtlichen Wasserversorgung fand im Mai 1967 statt: Die Gemeinde Häslach eröffnete zusammen mit den Gemeinden Altenriet und Schlaitdorf den Wasserturm auf dem Schaichberg am nördlichen Ortsrand von Häslach. Der Wasserturm mit seinen 28 Metern Höhe war eine wesentliche Verbesserung der Wasserversorgung für alle drei beteiligten Gemeinden.

Am 5. März 1970 wurde der Feuerwehr, zu deren großer Freude, ein Löschgruppenfahrzeug LF 8 der Firma Mercedes-Benz mit einem Aufbau von Ziegler übergeben. In diesem Fahrzeug fand eine komplette Löschgruppe mit einer Besatzung von 9 Mann Platz. Auch für den Ausbildungsstand der Kameraden zeigte die Neuanschaffung dieses Fahrzeuges Auswirkungen. Denn nun besuchten Kameraden Lehrgänge, unter anderem auch für die Nutzung der Atemschutzgeräte sowie zum  Kennenlernen der Technik des neuen Fahrzeuges.

Gruppenbild der Abteilung Häslach aus dem Jahr 1987.

 

Zwei Jahre nach der bundesweiten Gemeindereform haben sich auch die Feuerwehren Walddorf und Häslach 1974 unter dem Kommandanten Gerhard Knoblich zusammengeschlossen zur Gesamtwehr Walddorfhäslach. Anfangs war die Feuerwehr in zwei Abteilungen gegliedert, welche in den jeweiligen Ortsteilen räumlich untergebracht waren. Im Oktober 1976 erhielt die Feuerwehr ihr erstes gemeinsames Fahrzeug, ein Tanklöschfahrzeug TLF 16 von Mercedes-Benz mit 2500 Litern Wasser. Im Mai 1981 erhielt die gesamte Wehr Funkmeldeempfänger, wodurch der Sirenenalarm ersetzt wurde. Am 11. Oktober 1984 wurde der Feuerwehr ein weiteres Fahrzeug überreicht, ein Löschfahrzeug LF 16-TS, das unter anderem auch einen Technischen Hilfeleistungssatz mit Rettungsschere und Spreizer mitführte. Die Anschaffung dieses Fahrzeuges war notwendig geworden, da die Feuerwehr Walddorfhäslach für die Hilfeleistung auf bestimmten Streckenabschnitten der Bundesstraße 27 verantwortlich wurde.

Eine weitere wichtige und zukunftsorientierte Verbesserung stand der Feuerwehr Walddorfhäslach bevor, sowohl im technischen Bereich als auch im Zusammenwachsen der beiden bis dahin räumlich getrennten Abteilungen:  Im Oktober 1987 bezog die Feuerwehr Walddorfhäslach mit beiden Abteilungen ihr erstes gemeinsames Feuerwehrgerätehaus. Dies wurde zentral zwischen Walddorf und Häslach gebaut.

Gruppenbild der Feuerwehr Walddorfhäslach aus dem Jahr 1987

Durch das Anklicken des Buttons "Ich stimme zu" erklären Sie sich mit der Verwendung von Cookies und der Datenverarbeitung durch die Webanalyse Piwik einverstanden. Detaillierte Informationen erhalten Sie unter Datenschutz.
Ich stimme zu